Akustische Erfassung
Fledermausrufe automatisch in Echtzeit aufzeichnen
Den Fledermäusen kommt im Rahmen der Eingriffsplanung eine besondere Beachtung zu. Sie wurden durch die Gesetzgebung besonders streng geschützt, da ihre Bestände stark abgenommen haben und manche Arten bereits ausgestorben sind oder kurz davor stehen. Die Untersuchung von Fledermäusen gestaltet sich dabei wegen ihrer nächtlichen Lebensweise und ihren versteckten Quartieren als schwierig. Mit dem batcorder haben wir bereits 2004 den Grundstein gelegt, diese Aufgabe zu lösen. Die akustische Erfassung erlaubt es mittlerweile im Methodenmix zahlreiche Fragestellung mit belastbaren Daten zu unterstützen. Dabei sind einige Voraussetzungen bei der Datenerhebung wichtig, um eine ausreichende Datenqualität und die Vergleichbarkeit von Daten zu gewährleisten. Der batcorder ist hierfür bereits optimiert. Möglichst omnidirektionale Erfassung und eine bekannte und feste Empfindlichkeit sind zwei der Aspekte.
Der einfachste Einsatz automatischer akustischer Detektoren - auch als passive Erfassung bezeichnet - ist die Nutzung an einem Standort an mehreren festen Terminen übers Jahr verteilt. In der Regel wird das Gerät dazu für 3 bis 5 Tage an einem Standort belassen und diese Erfassung dann mehrfach wiederholt. So erhält man Grundlagen-Daten zur Aktivität im Jahresverlauf.
Der batcorder 3.1 eignet sich für solche Aufgaben besonders gut. Mittels eingebautem Akku läuft er bereits mehrere Nächte im Timer-Modus. Durch Verwendung des externen Batteriepacks können Sie das Gerät auch 10 bis 14 Nächte einsetzen, bevor der Akku wieder geladen werden muss. Der Einsatz selber ist dabei äußerst einfach. In der Regel erfordern die Untersuchungen solche Erfassungen dann an mehreren Standorten - im Idealfall zeitgleich. Hier können Sie mittels mehrerer batcorder Daten erheben, da jeder batcorder durch die Kalibrierung auch die selbe Reichweite aufweist.
Bei akustischen Erfassung wird häufig nach der Reichweite gefragt. Prinzipiell eine wichtige Frage, da man mit dieser Kenntnis Erfassungsstandorte besser planen kann. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass unabhängig vom Detektor die Reichweite eher gering bleibt, was an der Schallphysik liegt. In der Regel verhindert das Habitat durch Vegetation etc. zusätzlich eine weite Ausbreitung der Ultraschallrufe und begrenzt daher ebenso die Erfassungs-Reichweite. Ohne großartig ins Detail zu gehen - hierfür empfehlen wir zum Beispiel das Fachbuch Handbuch: Praxis der akustischen Fledermauserfassung - wollen wir Ihnen einen kurzen Überblick geben.
Grundlegend hat die Schallphysik einen enormen Einfluß - Ultraschall breitet sich mit zunehmender Frequenz schlechter im Raum aus, wird stärker abgeschwächt (atmosphärische Abschwächung). Diese liegt bei teils über 1 dB je Meter Schallweg. Bei der Ausbreitung verliert Schall je Verdoppelung der Entfernung weitere 6 dB, das entspricht einer Halbierung des Schalldruckpegels. 20 dB entsprechen dem Faktor 10 an Schalldruckpegel. Dies hat zur Folge, dass selbst laute Fledermausrufe häufig nicht weiter als 30 bis 50 m detektiert werden können. Ein weiterer Faktor ist die Ruflautstärke der Fledermäuse. Diese ist äußerst variabel auch innerhalb einer Art. Unterschiede von 20 dB zwischen Laut/Leise sind zu erwarten. Dadurch kann keine feste Detektionsreichweite genannt werden. Viel besser beschreibt es eine Wahrscheinlichkeitskurve, die mit zunehmender Distanz abnimmt und am Punkt der theoretischen, maximalen Reichweite dann auf 0% abfällt.
Für die normale automatische Erfassung an wechselnden Standorten mit relativ kurzen Zeiträumen von bis zu einer Woche empfehlen wir den batcorder 3.1. Diesen können Sie für andere Einsätze auch durch die Box-Erweiterung oder die WKA-Erweiterung für Dauereinsätze umrüsten.
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