Mikrofon-Kalibrierung
Eine Grundvoraussetzung für eine Erhebung vergleichbarer akustischer Daten ist eine identische Empfindlichkeit des Detektors beim Einsatz in unterschiedlichen Nächten. Aber auch verschiedene Detektoren des selben Typs müssen eine identische Empfindlichkeit aufweisen, um Daten vergleichbar zu machen. Ansonsten entscheidet unter Umständen einzig der Detektor über die Aktivität - ein sehr unempfindlicher zeichnet dann wenig auf und ein sehr empfindlicher mehr. So können dann kaum sinnvolle und vor allem keine gerichtsfesten Rückschlüsse gezogen werden. Dies jedoch ist grundlegend bei der gutachterlichen Betrachtung von Eingriffen.
Der batcorder war der erste kommerzielle Detektor, der ab Werk kalibriert ausgeliefert wird und für den es die jährliche Neu-Kalibrierung durch die ecoObs GmbH gibt. Nach wie vor sind ein Großteil der verfügbaren Detektoren nicht kalibriert, obwohl sich zum Beispiel durch das RENEBAT-Projekt zur Auswirkung von WEA auf Fledermäuse unweigerlich diese Eigenschaft als nötig erwiesen hat, wenn es eine rechtssichere und nachvollziehbare Bewertung geben soll.
Warum kalibrieren
Das Mikrofon entscheidet darüber, was ein Detektor aufzeichnen kann. Dabei hat die Empfindlichkeit des Mikrofons entscheidend Einfluss auf die Reichweite. Geringere Empfindlichkeit bedeutet auch geringere Reichweite. Ist das Gerät um 6 dB unempfindlicher, bedeutet dies halbe Reichweite. 6 dB ist ein nicht unüblicher Unterschied, wenn man Mikrofone ab Werk betrachtet. Damit werden Geräte ohne Kalibrierung mit diesem Unterschied in der Empfindlichkeit verkauft und eingesetzt.
Auch baugleiche Mikrofone weisen in der Regel direkt nach der Produktion Unterschiede in ihrer Empfindlichkeit auf. Diese Unterschiede sind meist gering, aber können auch größer ausfallen. Ein Mikrofon ist dann beim Einsatz verschiedenen Umweltbedingungen ausgesetzt, die sich zusätzlich auf seine Eigenschaften auswirken können. In der Regel sinkt die Empfindlichkeit eines Mikrofons mit der Zeit, selten nimmt die Empfindlichkeit jedoch auch zu.
Wird das Mikrofon oder der Detektor nicht nachjustiert, verringert sich die Reichweite der Erfassung sukzessive. Da dies meist ein schleichender Prozess ist, bemerkt man das in der Regel erst dann, wenn es eine starke Abnahme gibt. Das bedeutet aber dann auch, dass man bei der Arbeit zunehmend weniger Fledermauskontakte verzeichnen wird.
Jährliche Kalibrierung
Wir bieten seit 2007 eine Kalibrierung des Mikrofons an. Dazu mĂĽssen Sie uns in der Regel nur das Mikrofon zusenden (Ausnahme batcorder 1.x). Wir ermitteln dann die Abweichung des Mikrofons vom Referenzwert. Dieser Vorgang dauert 15 bis 30 Minuten, entsprechend der Ergebnisse der Tests. Dann senden wir Ihnen das Mikrofon zurĂĽck, versehen mit einem neuen Mikrofonkorrekturfaktor. Diesen mĂĽssen Sie am batcorder einstellen, und schon haben sie die ursprĂĽngliche Empfindlichkeit wiederhergestellt.
Theoretisch können Sie uns ihre Mikrofone jederzeit zu senden. Jedoch bitten wir um eine Einsendung direkt nach der Saison, um eine schnelle Abwicklung zu gewährleisten. Ab ca. Mitte Januar sind wir in der heißen Phase der Produktion und Bestellabwicklung, so dass sich dann die Kalibrierung verzögern kann. Auch im Herbst und Winter kann es mal zwei bis drei Wochen dauern, bis wir fertig sind. Das liegt dann aber daran, dass vielleicht noch Hundert weitere Mikrofone auf die Kalibrierung warten
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warum-kalibrieren-ecoobs.pdf
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